Das Leben ist Zitronenjoghurt
Wenn das Leben dir Zitronen gibt, dann mach ein leckeres Joghurt daraus, so soll der Titel des Buches zu verstehen sein. Man könnte auch sagen: Das Leben ist kein Ponyhof, aber man muss das Beste daraus machen. Und das machen all die Männer in den Kurzgeschichten, deren Leben wir hier ausschnittsweise kennenlernen. Alle Männer haben noch eins gemeinsam: Sie sind homosexuell.
Kurzgeschichtensammlung
Da ist Freiherr Korbinian, dem man dunkle Machenschaften nachsagt und der auf sein Schloss immer wieder junge Männer einlädt. Denen er dann aber nicht vampir-like Blut aus der Halsschlagader saugt, sondern den „Samen aus am erigiertem Glied“. Es geht um homosexuelle Männer jüdischen Glaubens, die im Dritten Reich zweifach gebrandmarkt wurden; um einen Jungen, der in seinen Klassenlehrer verliebt ist und auf der Kirmes vom Jungen vom Autoscooter den ersten Kuss bekommt, es geht um Fragen an Dr. Sommer und kleine Kinder, die mit ihren Actionfiguren "Küssen und Heiraten" spielen, es geht um Outing, Instagram und ein Date im Möbelhaus. Zeitlich erstrecken sich die Geschichten auf die letzten hundert Jahre.
Was hat das alles mit Sex zu tun? Mal mehr, mal weniger, aber immer ein bißchen. Und zwischen den Zeilen noch viel mehr, so dass ein Leser mit etwas Fantasie ziemlich viel daraus machen kann.
Himbeerjoghurt mit Sahne
Wenn man den Vorgängerband kennt – „Himbeerjoghurt mit Sahne“ – macht das Buch noch ein bisschen mehr Spaß, weil einige der Charaktere auch in diesem Buch in anderen Geschichten und Lebenslagen wieder auftauchen und man sich freuen kann, sie wiederzutreffen.
Fazit
„69 böse, komische und wunderbare Geschichten aus der Schwulenwelt“ – das ist der Untertitel des Buches und dem ist nichts hinzuzufügen. Außer vielleicht, dass die Geschichten unterschiedlich lang sind, von ganz kurz bis zu mehreren Seiten und dass jede ihre eigene Stimmung und Atmosphäre hat.
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