Kosakensklavin
- Plaisir d’Amour
- Erschienen: Oktober 2016
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Russischer Historienschinken voller sinnlicher Freuden
Die Kosakensklavin spielt im Russland zur Zeit von Zarin Katharina. Die junge Adelige Sonja muss reich heiraten, um ihre Familie zu sanieren. Die steht vor dem Ruin, weil die Eltern Sonjas Bruder eine Militärkarriere gekauft haben. Als der alte und als grausam bekannte Fürst Baranow Interesse an der hübschen Rothaarigen zeigt, ist die Sache schnell beschlossen. Sonja ist entsetzt, fügt sich aber, so wie es sich gehört. Auf der Fahrt zu Baranows Anwesen, wo dann auch geheiratet werden soll, wird die Kutsche von Kosakenrebellen überfallen, Sonja wird entführt. Andrej, der Kosakenführer, ist ein Bild von einem Mann und Sonja ist trotz ihrer Angst fasziniert von ihm. Zwar ist sie als Junge verkleidet, aus Sicherheitsgründen, aber Andrej weiß, das unter dem Kostüm eine schöne junge Frau steckt und beansprucht die Beute vor seinen Kameraden für sich. Denn auch er ist mehr als fasziniert von Sonja.
Sonja und Andrej, Adelige und Kosakenrebell
…. und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute. Natürlich, darauf läuft es hinaus am Ende. Aber bis es soweit ist, können wir Leserinnen und Leser mit Sonja und Andrej spannende, unterhaltsame und hocherotische Stunden verbringen. Sie weiß nichts von der Liebe in jeder Hinsicht, er ist der Typ Womanizer. Lange, lange, lange schleichen die beiden nur umeinander herum, emotional und sexuell. Andrej hat auch wirklich viel um die Ohren: Sein Vater, das Oberhaupt des Kosakenvolkes sitzt im russischen Kerker. Noch ist er nicht hingerichtet, aber schon rangeln alle um seine Nachfolge – die ja eigentlich Andrej antreten soll und will. Er ist viel unterwegs, um seinen Vater – auf diplomatischem und anderem Wege – zu befreien und seine Stellung zu halten.
Zum Glück fü den Leser sind die Kosaken und auch die Russen ein sinnenfroher Menschenschlag, zumindest damals und in diesem Buch. Solange bei Sonja und Andrej noch nichts läuft außer Schmachten und Zanken, unterhalten uns die anderen Charaktere mit handfestem Sex. Es kommen durchaus auch Lederfesseln und Pferdepeitschen zum Einsatz, aber insgesamt hat es wenig von dem fein abgezirkelten SM-Sex der heutigen Zeit. Sondern es ist sinnlich und animalisch und jeder und jede gibt, was er oder sie zu geben hat und nimmt, was die anderen geben wollen. Fürst Baranow beglückt auf seine leicht brutale Art die üppige Magd auf seinem Gut, die Kosakenrebellen reihum eine ebenfalls beim Überfall erbeutete Frau.
Zupackender Sex bei jeder Gelegenheit
Auch Andrej lässt nichts aus, trotz seiner beginnenden Liebe zu Sonja. Und Andrejs Schwester Tanja ist sein exaktes weibliches Gegenstück. Sie kümmert sich um Sonja, erklärt ihr die Dinge der köperlichen Liebe und zwar ganz handfest und praktisch, jeden Abend, wenn die beiden zu Bett gehen.
Die Sprache ist üppig und prall, wie die Körperteile, die beschrieben werden, und etwas übertrieben und altmodisch, wie es sich gehört für eine russischen Roman haben die Protagonisten großartig klingende Namen: Ossip, Arkadjewitsch, Grigorij, Alexandrowitschs, Woronina, Andrjuscha, Sonja und Andrej. Dazu höfisches Zeremoniell, wilde Ritte und Fahrten durch wunderschöne, weite Landschaften, Kämpfe, hitzige Dispute und temperamentvolles Geschmachte.
Politische und persönliche Wirren
Am Ende sitzen Andrej und sein Vater beide im Kreml im Kerker und Sonja und Tanja reiten los, um ihre weiblichen Reize zu deren Befreiung einzusetzen. Unter Tanjas dominanten Sexkünsten wird Sonjas unsympathischer Ex-Bräutigam Baranow zahm wie ein Kätzchen, trägt sie auf Händen und erfüllt ihr jeden Wunsch. Sonja nutzt ihre adeligen Kontakte von früher und bittet die Zarin Katharina persönlich um ihren Andrej. Katharina hat politisch für Kosaken nichts übrig, findet es aber sehr schade um diesen glutäugigen und gut gebauten Wilden. Zwar ist sie gerade mit einem schneidigen Liebhaber gut versorgt. Aber: Sie verspricht Andrej frei zu lassen, gegen eine Nacht mit ihm. Daraus wird eine heißer Vierer, so wild, prall, hitzig und hart beschrieben, dass man als Leser die Erleichterung der Figuren gut nachempfinden kann, als sie endlich alle nach- und miteinander im erlösenden Orgasmus versinken.
Danach reiten Sonja und Andrej nach Hause. Andrejs Vater ist frei und sitzt in der Kutsche hinter ihnen: „Süße Sklavin, kluge Herrin, meine zärtliche Braut und meine schamlose Teufelin Was auch in dieser Nacht mit Katharina gewesen ist, ich schwöre dir, dass du die einzige Frau bist, die ich liebe und ich niemals von dir lassen werde.“ Sonja schmiegt sich in seine Arme und lehnt ihren Kopf an seine Schulter. „Ach Andrej, wir werden unser Liebe noch auf tausenderlei Arten feiern.“ Und so traben sie dahin in ihre glückliche, freie, sinnenfroe Zukunft. Hach...
Fazit
Wer saftige historische Schinken mag, wird dieses Buch lieben. Es ist voll von altmodisch-russischen Ausdrucksweisen, voll von wildem, haltlosen, schmutzigem Sex, schön, detailiert und erotisch beschrieben. Die Handlung hat ebenfalls ihren Raum, ist wie eine Achterbahn: Er will sie, sie will ihn nicht, dann doch, aber dann er erstmal nicht... bis zum vorhersehbaren hochromantischen guten Ende.
Patricia Amber, Plaisir d’Amour
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