Die Keltensklavin
- Plaisir d’Amour
- Erschienen: April 2018
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Romantischer BDSM-Roman im alten Rom
Die Keltensklavin
Spätestens seit "Fifty shades of Grey" ein typischer Plot: Mächtiger Mann mit dominanter Neigung sucht sich devote junge Frau. Beide haben den Sex ihres Lebens und verlieben sich auch noch ineinander. Hier ist es nicht anders, nur in historischer Kulisse.
Die Geschichte spielt zur Zeit der Römer und Barbaren. Die sich in den Wäldern die Köpfe einschlagen und in ihren Soldatenzelten zechen und vögeln. Genauer eingeordnet wird es nicht, historische Persönlichkeiten werden nicht weiter erwähnt, die Geschichte nicht in Fakten und Begebenheiten eingebettet. Gut ausgestattet und detailreich, das ist es aber schon. Ein bisschen wie im Freilichtmuseum.
Schöne Keltin und mächtiger Römer
Isebail und Ingehan sind Zwillinge und keltische Edeldamen, die eine brav und verantwortungsbewusst, die andere temperamentvoll und nur auf ihr Vergnügen bedacht. Eines Tages überfallen Römer das Dorf und die beiden werden ins Legionärslager verschleppt, zum Anführer persönlich. Zu Marius. Marius beansprucht Iseabail als seine Sklavin, auch und vor allem fürs Bett. Allerdings hat Marius spezielle Vorlieben, wie Prototyp Christian Grey mag er es sadistisch-dominant, wenn auch nicht haltlos brutal. Aber das weiß Isebail nicht.
Historischer SM-Sex ist anders
Denn sie bekommt keinen in gemeinsamer Absprache ausgehandelten Sklavinnen-Vertrag mit Rechten und Pflichten und alle zwei Wochen ein freies Wochenende. Sie ist die Geisel, Punkt. Und Marius kann und wird mit ihr machen, was er will. Und das in einer Zeit, in der Gewalt zum Alltag gehört und Auspeitschen blutige Strafe war und nicht nur sexuelles Spielvergnügen unter erwachsenen Gleichgesinnten. Zum Glück ist Marius kein Rohling. Sondern ein technisch versierter Liebhaber, der feinfühlig versucht, seiner Gespielin die Lust an der Unterwerfung zu vermitteln. Isebail hat zwar Angst und will nach Hause, aber Marius wirkt gleichzeitig anziehend auf sie, einfach so als Mann. Und die Sache mit der feinfühligen Gewalt scheint ihr Spaß zu machen. Jeden Abend gibt es Sex, die Szenen sind ausführlich geschildert und historisch opulent ausgestaltet: mit Fellen vor dem Feuer, duftenden Ölen, statt Handschellen gibt es Lederbänder. Wie auch bei allen anderen Romanen dieser Art klappt alles, die Handgriffe sitzen, keiner verheddert sich in der langen Peitschenschnur, keiner muss niesen, weil das Bärenfell staubig ist. Höhepunkte kommen ohne viel Aufwand, überwältigend und genau in der richtigen Reihenfolge: erst Frau, dann Mann, dann gerne noch mal gleichzeitig.Die Sprache ist mal gehoben kultiviert, wie so ein Römer vielleicht unter seinesgleichen gesprochen haben mag, manchmal derb, was aber hier gut zur Kulisse passt.
Historische Kulisse voller Kämpfe
Die Erotik und später die Liebe steht im Zentrum des Buches, aber die beiden erleben auch sonst im Alltag viel. Es waren unruhige Zeiten im alten Rom. Am Ende ist dann alles gut, nach vielen Wirren und Missverständnissen küssen sich die beiden und Marius wird klar: „Isebail, ich liebe dich.“ Und fortan sind sie nicht mehr Herr und Sklavin, sondern Mann und Frau. „Heißt das, beim Geschlechtsakt wird künftig auf Schläge und Fesseln verzichtet?“ fragt Isebail, ein bisschen enttäuscht. „Nein, das ist Teil meiner Natur und Teil meiner Lust und das wird es weiter geben.“
Für den Leser ist die Spannung ab da raus, auch erotisch und man überlässt die beiden gerne sich selbst und ihrem Liebesglück.
Fazit
Die Kulisse ist historisch römisch-germanisch, zwar nicht in den echten historischen Zusammenhang eingeordnet, aber doch opulent genug um der immer romantischer werdenden SM-Beziehung zwischen Feldherr und Sklavin echtes Leben einzuhauchen.
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